Im Jahr 1925 erwarb die Firma Siemens & Halske aus Berlin die Aktienmehrheit der INAG, einer Holding, der unter anderem die Erlanger Reiniger, Gebbert & Schall Aktiengesellschaft angehörte. Durch diesen Kauf kam die erste Verbindung von Siemens mit Erlangen zustande. Siemens & Halske verlegte Teile der Produktion nach Erlangen. 1932 wurde die Erlanger Medizintechnikfertigung dann in Siemens-Reiniger-Werke AG umbenannt. 1945 verlegte man den Firmensitz auch anderer Siemens-Zweige aus Berlin nach Erlangen – die Stadt war weitgehend unzerstört und man war hier bereits ansässig.
Siemens wurde so zum größten Arbeitgeber in der Stadt. Wie wenige andere Städte wuchs Erlangen bis heute enorm an – räumlich und hinsichtlich der Einwohnerzahl. Die Kommune profitierte von dem prosperierenden Firmensitz und den Zuzüglern – zugleich mussten Infrastruktur und Wohnraum binnen kurzer Zeit enorm ausgebaut werden.
Die Verflechtung von Stadt und Unternehmen in den letzten 100 Jahren ist Thema dieser Stadtführung durch Dr. Christina Link, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtarchivs Erlangen. Am Ende steht der freie Besuch einer kleinen Ausstellung zum Thema in den Räumen des Stadtarchivs Erlangen, Luitpoldstraße 47 – einem ehemaligen Siemens-Reiniger-Gebäude.