Der Steinbach-Keller steht heute sinnbildlich für die Rückkehr der handwerklichen Braukunst nach Erlangen – doch seine Wurzeln reichen weit zurück. Am Standort Hauptstraße 116 wurde vermutlich schon im 17. Jahrhundert Bier gebraut. Erste Hinweise auf einen Braubetrieb finden sich um das Jahr 1653, als dort eine Station der Reichspost eingerichtet wurde. Spätestens ab 1745 ist nachweisbar, dass das Anwesen mit einer Brauerei verbunden war.
Der zugehörige Felsenkeller am Burgberg wurde erstmals 1811 urkundlich erwähnt – zu dieser Zeit noch mit einem kleinen Kellerhäuschen. Die Brauerei durchlief im 19. Jahrhundert mehrere Besitzerwechsel und geriet schließlich 1848 in Konkurs. Nach dem Verkauf durch den Nürnberger Bierbrauer Georg Bechert ging der Betrieb 1861 an Johann Georg Carl Steinbach, dessen Familie ihn bis in die 1920er Jahre führte. Die Söhne Karl und Fritz Steinbach betrieben die Brauerei bis 1923, dann wurde der Braubetrieb eingestellt. Die Mälzerei bestand noch einige Jahre weiter, das Braurecht selbst wurde abgegeben.
Erst Jahrzehnte später knüpfte die Familie wieder an die eigene Tradition an: Christoph Gewalt, ein Nachfahre des ursprünglichen Eigentümers, gründete 1995 die Steinbach-Bräu neu. Seit 1997 ist die Brauerei auch wieder auf dem Berg vertreten – mit Ausschank im historischen Keller. Damit lebt nicht nur ein Familienunternehmen weiter, sondern auch ein Stück Erlanger Biergeschichte im ursprünglichen Umfeld.