Die 1701 gegründete Ritterakademie hatte trotz ihres kurzen Bestehens (bis 1741) laut Idealplan im Anwesen Innere Brucker Straße 2–4 ein „Brau- und Oeconomiehaus“. Damit konnte die 1743 nach Erlangen verlegte Universität nicht mehr dienen. Es gab weder eine eigene „Uni-Brauerei“ noch ein in den Statuten der Alma Mater festgeschriebenes Universitätsbraurecht. Dennoch war es den Professoren möglich, eigenes Bier als steuerfreien Haustrunk herstellen zu lassen. Dies erledigte der jeweilige Universitätsbraumeister in einer gewerblichen Sudstätte. Wie auch je einem Vertreter anderer mit der Hochschule verbundener Gewerbe verlieh die Universität einem Erlanger Braumeister das Universitätsbürgerrecht. Dieser auf 40 Bürger begrenzte, gebührenpflichtige Titel war neben dem Prestigegewinn auch mit gewissen Privilegien verbunden. Das Ende der akademischen Sonderrechte kam 1814 unter königlich bayerischer Herrschaft. Aber die Zeiten ändern sich: Heute produziert der Uni-Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik im Campus am Röthelheimpark Biere für Forschung und Hausgebrauch.
Station 18 - Brau- und Oeconomiehaus der Ritterakademie
1713-1741