Niklas Keller

Der Niklas-Keller hat seine Ursprünge an der Hauptstraße 103, nordwestlich des Martin-Luther-Platzes. Bereits 1696 betrieb dort der Gastwirt Rupprecht Memminger eine Brauerei. Auch bei einer Kellervisitation im Jahr 1711 wird er als Besitzer eines Felsenkellers genannt. Der Betrieb erlitt einen schweren Rückschlag, als 1706 ein verheerender Stadtbrand große Teile von Erlangen zerstörte – auch Memmingers Anwesen war betroffen, wurde jedoch bald darauf wieder aufgebaut.

Einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Brauerei markiert das Jahr 1866: Karl Philipp Niklas übernahm den Betrieb von der Familie Memminger und führte ihn rasch zu neuer Größe. Bereits ab 1869 ließ er den Felsenkeller auf dem Burgberg mehrfach erweitern, bis dieser schließlich eine beachtliche Länge von rund 200 Metern erreichte.

Nach Niklas’ Tod im Jahr 1878 blieb die Brauerei zunächst im Familienbesitz. 1895 wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Doch der wirtschaftliche Erfolg war nicht von Dauer: 1918 musste die Erste Erlanger Actienbrauerei den Betrieb einstellen. Das Braukontingent ging an die Henninger-Reifbräu A.G. über.

In den 1930er-Jahren wurde der weitläufige Keller aufgeteilt: Der vordere Teil kam in den Besitz des Malzfabrikanten Carl Steinbach, der hintere ging an Erich Hullen, der dort eine Champignonzucht einrichtete – wie in vielen Felsenkellern dieser Zeit.

Heute ist der Niklas-Keller ein fester Bestandteil der Bergkirchweih. Dort wird Bier der Brauerei Tucher ausgeschenkt – an einem Ort mit über 300 Jahren Brautradition.