Der Spross aus dem Hause Hohenzollern ging als mehr oder minder erfolgreicher Militärführer in die Geschichte ein. Von 1655 bis zu seinem Tod war er Markgraf des fränkischen Fürstentums Bayreuth.
Bereits im Alter von sieben Jahren war der junge Adelige Vollwaise. Nach dem Tod seines Großvaters 1655, dem Markgrafen Christian, trat er noch minderjährig die Regierungsnachfolge an. Als Obervormund wählte er sich den Großen Kurfürsten zu Brandenburg. Von ihm übernahm er 1661 - mit 17 Jahren - die Regierung des Bayreuther Landes.
Nach Beendigung seiner Studien in Straßburg lernte er auf einer ausgedehnten Kavalierstour durch Frankreich, die ihn unter anderem in die Planstadt Richelieu führte, die wirtschaftliche Fertigkeit der Hugenotten kennen. Das muss Einfluss darauf gehabt haben, dass er 1685 - aus kameralistischen (spezielles Buchführungsverfahren) Überlegungen tüchtige Gewerbetreibende und Kapitalisten in sein Fürstentum rief, das sich von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges noch nicht erholt hatte.
Auch startete er den Versuch, seine Finanzprobleme durch den Goldmacher Cronemann lösen zu lassen. Der Pseudo-Alchimist entpuppte sich allerdings als Betrüger und das Projekt scheiterte.
Die Gründung, der mit erheblich staatlichen Mitteln geförderten, 1701 bis 1812 nach Christian-Erlang benannten Neustadt Erlangen und die Aufnahme von Refugiés (französischen Flüchtlingen), Deutsch-Reformierten, Katholiken und anderen erwies sich dagegen als zukunftsweisende persönliche Leistung, die nicht nur seinem Ruhm, sondern dem Nutzen des ganzen Landes diente.
Wenige Jahre später starb er in seinem nach seiner dritten Gemahlin, Elisabeth Sophie, benannten neuen Schloss „Elisabethenburg“, dass er ihr als Witwensitz verschrieben hatte. Der Lebensstil des Markgrafen und auch der seiner beiden letzten Ehefrauen als auch die Geschenke an sie verschärften die finanzielle Situation des Markgraftums.
Als leidenschaftlicher Jäger besaß er 85 Hunde und ließ mehrere Tierparks und Jagdschlösser anlegen.
Spuren von Christian Ernst in Erlangen:
- Relief mit einem Porträt am Paulibrunnen auf dem Marktplatz. Darunter trägt eine Plakette die Aufschrift: „Markgraf Christian Ernst, Gründer der Neustadt Erlangen. 1661–1712.“
- Seit 1965 trägt das musische Christian-Ernst-Gymnasium den Namen des Markgrafen.
- In der Buckenhofer Siedlung ist eine Straße nach ihm benannt.
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